Wolfsschlucht

Im allgemeinen Zwist der Destinationsfrage, einigte man sich schlussendlich brüderlich und die Wolfsschlucht wurde zum Ziel der Wolks auserkoren. Wie bei den letzten Ausflügen, konnten wir auch heute auf die treue Seele aus Sonceboz zählen. Doch jedes Mal, wenn uns Theo beiwohnt, bleibt die grosse unbekannte Variable – wird er pünktlich den Zug erwischen?

Nein, um die Antwort vorweg zu nehmen. Eingangs Schlucht warteten wir brav auf unseren Querulanten, dann aber konnte die Wanderung durch den imposanten Geländeeinschnitt beginnen. Überall taten sich Spalten und Löcher im Fels auf. Tom und Märu, wie immer erpicht auf die Erforschung mysteriöser Höhlen, mussten dabei natürlich wieder den Gollum markieren und liessen keinen Schlund aus.

Dem kränkelnden Märu ging dann schnell einmal die Luft aus und er pumpte mit der Zeit wie ein Maikäfer. Kurz vor der Kapitulation und einem Gebrauch des Sauerstoffzeltes, wurde er durch Nachsicht seiner Gefährten von der Tortur befreit. Ein Lagerplatz wurde errichtet, eifrig Holz herbei geschafft und das Mehrgang Menü vorbereitet. Hierbei bewies 3-Michelin-Sterne-Starkoch Dänu ein weiteres Mal sein unbestrittenes Talent der Zubereitung von deliziösen Gaumenschmäusen.

So liessen wir es uns in der mit schroffen Felswänden gesäumten Schlucht gut gehen. Wie jedes Mal entbrannten interessante, hochstehende – und um noch einen Schritt weiter zu gehen – revolutionäre Konversationen unter den vier Protagonisten.

Trotz den frühmorgendlichen, jedem Ausflug wiederkehrenden Drohgebärden seitens Tom, er möchte früher heimkehren, hielt er es (wie jedes Mal) doch etwas länger aus. Es brach dann schon die Dämmerung ein und wir nahmen in der Dunkelheit den steilen, abwärtsführenden Wanderweg in Angriff.

Glücklich und zufrieden erreichten wir die „Poschi“-Haltestelle und das warme Zuhause liess nicht mehr lange auf sich warten.