Chasseron

Von Fleurier nach Ste. Croix

01 – 02 August 2014

Teilnehmer: Tom, Märu, Dänu

Ausdauer
78%
Gelände
30%
Aussicht
75%
Abwechslung
80%
Attraktivität
70%
Bericht

Die Actiondays 2014 sollten gemäss striktem Wolks-Plan an diesem heiligen Wochenende durchgeführt werden. Doch dann schlug die Verletzungshexe erbarmungslos zu! Tatort Güx – Herrenevent. In einem Fussball-Penaltyschiessen trat Täter W. zum entscheidenden Schuss an. Eine Gewaltsbombe wurde abgefeuert und zum Erstaunen aller durch eine mirakulöse Glanzparade von Torhüter Dänu entschärft! Der Sieg war gesichert! Bitterer Wehrmutstropfen – die Hand von Dänu baumelte nur noch an einem Fetzten am Arm. Moderne Chirurgie sieht anders aus, die Actionsdays müssen vertagt werden. Auf der Suche nach einem adäquaten Event-Ersatz (falls es sowas dafür überhaupt gibt), wurden wir in einer zweitägigen Wanderung im geliebten Jura fündig. Die Tour sollte uns von Fleurier via Gorge de la Poëta Raisse über den Chasseron nach Ste. Croix führen. Das nostalgische Örtchen Fleurier erreichten wir standesgemäss mit dem Zug. Doch bevor es mit den körperlichen Strapazen beginnen sollte, mussten wir einfach noch einen (oder waren es zwei?) Absinth trinken. Schliesslich ist man ja nicht alle Tage im Val-de-Travers, dem Geburtsort der grünen Fee. Psychisch gestärkt und physisch geschwächt schlenderten wir erst durch Fleurier, ehe es dann bergauf ging. Völlig ausser Puste kamen wir am Schluchteneingang der Poëta Raisse an. Der kleine Bach dort mäandert sich seinen selbst geschaffenen Weg durch den Muschelkalk bevor er zwischendurch wie vom Erdboden verschluckt seinen Verlauf unterirdisch fortsetzt. Der Anfang der Schlucht war dann doch ziemlich steil und die Gespräche zwischen uns ebbten merklich ab um das benötigte Sauer- und Stickstoffgemisch nicht unnötig zu verschwenden. Nach einer kleinen Pause mittels oktanhaltiger Stärkung, folgte dann ein wahres Highlight auf unserer Wanderung. Die Schlucht wurde eng, die Wände steil und hoch. Der Wanderweg führte meist über Holzstege und in Fels eingehauenen Steintreppen. Man konnte mit Recht behaupten, der ganze Ausflug hat sich schon jetzt ausgezahlt! Gegen Ende der natürlichen Verwerfung weiteten sich die Felsen wieder etwas und schon bald darauf wurde es wieder merklich grüner. Kurze Zeit später hatten wir die Schlucht verlassen und fanden uns auf einer klassischen Wytweide wieder. Saftige Wiesen wechselten sich mit kleinen Tannenwäldern ab, inmitten auf dem Wanderweg die DaWolks. Es ging mittlerweile gegen Abend zu und auf einer kleinen Anhöhe errichteten wir dann auch unser Nachtlager. Eine Plastikplane an vier Bäumen geknotet, diente als Dach und eine weitere Plane am Boden als Schutz vor lokalen Unreinheiten wie Kuhscheisse und sonstigen organische Abfälle. Ein Feuer wurde entfacht und das Abendessen zubereitet. Dieses konnten wir noch mit ein paar deliziösen Steinpilzen erweitern, welche wir rund ums Lager gefunden hatten. Nach dem Dessert konnten wir uns fast nicht entscheiden, was den besseren Abgang hatte – das Erdbeer-Sorbet, abgerundet mit Trüffelstücken, oder das Schokosoufflée auf Vanillesaucenspiegel mit kandiertem Obst. Auf jeden Fall spülten wir beides mit einem kräftigen Schluck Bier runter. Gute Nacht! Am nächsten Tag erreichten wir nach nur etwa einer Stunde Wanderzeit eine gemütliche Métairie und schlürften eine heisse Schokolade. Das Wetter kühlte über Nacht merklich ab und auf 1400 Meter kann das nicht wirklich zum Vorteil ausgenutzt werden. Nach erfolgter Stärkung nahmen wir den Chasseron in Angriff. Für Diesen fehlten uns noch 200 Höhemeter. Aber auch Le Chasseron wurde bezwungen und wir bestaunten auf dem Gipfel die Aussicht und die spektakulären, steilen Felswände auf der Nordseite. Leider pfiff uns ein eisiger Wind um die Ohren, welcher uns nicht zu längerer Aufenthaltszeit überreden konnte. Somit begann der lange Abstieg. Als Toms Pilznase auf einen weiteren Steinpilz stiess, war es um ihn geschehen. Er sollte erst wieder im Zielgebiet gesichtet werden. Die Oberschenkel versteinert, die Knie zu einer undefinierbaren Molasse mutiert – der Abstieg hatte es in sich. Nur ein einziger Gedankengang trieb uns voran – Pizza! Einmal auf die Idee gekommen, man könne sich doch dieser kulinarischen Meisterleistung in Ste.Croix annehmen, liess uns an Geschwindigkeit zulegen! Endlich waren wir dann angekommen! Vor der Pizzeria stiess auch Tom wieder zur Gruppe und so machte sich das Elementen-Kollektiv an eine abschliessende Mahlzeit beim Italiener und rundeten somit die ganze Tour perfekt ab. Grazie Mille!! DaWolks

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