Teilnehmer: Sili, Märu, Dänu

„Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen“

So oder ähnlich, könnte man das Zitat auslegen, als sich Dänu und Märu letztens trafen. Das Ziel: Eine Höhle im Berner Jura. Der Führer: Kletterlehrer, Bergführer und Höhlenguide Silvan Schüpbach – www.slack-line.ch Da wurde sozusagen Luzifers Zorn heraufbeschworen und es war an der Zeit unseren Tribut zu zollen – der Religion zu Enthaltsam, das klare Verdikt!

Vor dem Einstieg wurde natürlich noch das nötige Equipment angeschnallt und den „Ausgänger“ montiert. Dabei präsentierte sich Märu wie üblich in seiner gewohnten Outdoor-Pracht, Dänu streifte sich den John Deere Strampler über und Sili zwängte sich in seinen uralten Höhlenkombi. Dieser lag so eng an, dass er keinen Raum für Spekulationen über die exakte anatomische Beschaffenheit der Männlichkeit seines Trägers zuliess.

Dann war es aber soweit und wir verschwanden in der Dunkelheit. Ein steiler, enger Durchgang (Schlupf) begrüsste uns freundlich und schon standen wir vor dem ersten Abgrund (Schacht). Der Abseil-Achter wurde in das Seil eingefädelt und einer nach dem anderen verschwand im Loch. Schon ziemlich schmutzig standen wir kurze Zeit später an dessen Grund und spätestens nach darauffolgendem Lehmschlupf wussten wir, was uns erwarten würde.

Diverse kurze Schächte später dann plötzlich ein Aufschrei von unten. Dänu wollte sich gerade aus dem Abseilgerät lösen, als er beim Abstützen statt Fels fast eine Fledermaus in der Hand hielt. Diese absolvierte dort ungestört ein Nickerchen.

Weiter krochen wir durch einen sehr engen, abwärtsführenden Schlupf. Da nicht viel Raum übrig blieb, musste man mit den Armen voran gehen, danach den Kopf und die Schulter verdreht durchzwängen und mit der Hüfte eine Schraube vollziehen. Mit einem heftigen Schluss-Ruck flutschte man schlussendlich wie ein Neugeborener aus dem Muttermund und platschte in eine Schlammpfütze.

In einem grossen Saal führte die Höhle weiter über einen Aufstieg (Schlot). Mittels Steigklemmen konnten wir dort an vorinstalliertem Seil hinaufsteigen. Dänu machte den Vorstieg und zu seinem Leidwesen konnte er oben die verklemmte Steigklemme nicht lösen. Auf einem 3cm Sims stehend und die Hände zum Abstützen brauchend, war dies auch ein schwieriges Unterfangen – notabene fast 30m über dem Boden! Sili stieg in Rekordzeit nach und befreite Dänu von seiner misslichen Lage.

Zwei weitere Schlüpfe später (an welchen ein abgeschlossenes Gynäkologie-Studium von Vorteil wäre), pausierten Märu und Dänu erst einmal, während Sili noch auf eigene Faust ein paar Gänge erforschte.

Später traten wir dann den Rückweg an. Der grosse Schacht war dieses Mal bedeutend angenehmer. 30 Meter abseilen ist nicht so kräfteraubend. Danach aber benötigten wir nur noch die Steigklemmen, mussten wir doch all diese Schächte wieder hoch steigen.

Es ist schon faszinierend (oder auch beängstigend), die Höhle sieht auf dem Rückweg total anders aus! „Sind wir hier hergekommen??“ lautete der Ausruf mehrere Male.

Doch mit Sili „Kompass“ Schüpbach kein Problem. Elegant scheuchte er uns durch die Engpässe Richtung Ausgang zu. Als Dänu und Sili dann schon längst draussen waren, kämpfte Märu mit dem letzten nun aufwärtsführenden Schlupf. Wie ein Käfer auf dem Rücken strampelte er sich ab, kam aber nicht vom Fleck. Dabei war nur drei Meter oberhalb das Tageslicht zu sehen! Schlussendlich gelang ihm dann doch noch der Final „Durchschlupf“.

Ziemlich entkräftet liessen wir dann noch Geschehenes Revue passieren. Ein wirklich tolles Abenteuer! Es wird wahrscheinlich nicht das Letzte dieser Art gewesen sein.

 

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